Im Rahmen des WeltretterInnen Aktionsstands Nr. 3 am Reumannplatz lädt die IOR am 26. Oktober ein zum Begleitfest der „Zweifelhaften“.
Beginn: ab 14 Uhr
Programm:
ESSEN: Schaukochen gegen Lebensmittelverschwen- dung mit dem WeltretterInnen Aktionsstand
PERFORMANCE: Tempo Null am Reumannplatz mit der Gruppe slow forward
MUSIK AM PLATZ: Mit Banjo und Waschbrett: Punk- und Folk-Synthese mit der Straßenmusikband Fluffy’ s Bones
PFLÜCK DIR GEDICHTE: Praxis-Workshop mit dem 5000mal angezeigten Zetteldichter Seethaler
… UND ÜBERRASCHUNGEN
Der Reumannplatz gehört allen und /oder niemandem(n)
Was kommt dabei heraus, wenn der Wirtschaftskammer erlaubt wird, einen Platz nach den Interessen der Unternehmer, die sie vertritt, neu zu gestal- ten? Es kommt nicht das heraus, was die Bevölkerung will. Das zeigt sich deutlich an der aktuellen Debatte um ein privates Gastronomiezentrum in der Mitte des Reumannplatzes.
Im Jahr 2017 sind viele AnrainerInnen im Zuge eines Bürgerbeteili- gungs-Verfahrens befragt worden, wie der zentrale Platz Favoritens neu gestaltet werden soll. Unseres Wissens hat kein einziger, keine einzige unter den Befragten den Wunsch nach einem kommerziellen Zentrum im Herzen des Reumannplatzes geäußert. Als sich auch der Bezirksvorsteher hinter den Plan der Wirtschaftskammer stellte, war Widerstand gefragt. Besorgte Be- zirksbewohnerInnen gründeten die INITIATIVE OFFENER REUMANNPLATZ (IOR).
Um die Errichtung eines Kommerz-Tempels im Zentrum des Platzes zu rechtfertigen, wird ein funktionierender sozialer Raum schlechtgeredet – wider besseres Wissen. Erstens wird behauptet, der Gastronomiepalast müs- se den Bedeutungsverlust des Reumannplatzes kompensieren, seit er nicht mehr die U-Bahn-Endstelle ist. Zweitens wird behauptet, «zweifelhaftes Pu- blikum», das die vielen freien Bänke besetze, sorge für ein Unsicherheits- gefühl in der Bevölkerung. Zwischen den Zeilen gelesen bedeutet das, dass das geplante kommerzielle Zentrum «anständiges», «gehobenes» Publikum anlocken soll; die Verdrängung der Menschen aus vielen Kulturen und Ein- kommensschichten, die um den Platz wohnen, sei dann nur mehr eine Frage der Zeit. Wie sich eine solche «Aufwertung» des Grätzls auf die Wohnungs- preise auswirken wird, darf als bekannt abgehakt werden.
Die Initiative Offener Reumannplatz fordert eine Fortsetzung bzw. eine Wiederaufnahme des Beteiligungsprozesses, weil das erst im September bekannt gewordene Bauprojekt privater Investoren auf öffentlichem Grund eine neue Gefahr für den Platz darstellt.